EU-Arbeitsplan für Kultur

Der EU-Kulturminister:innenrat beschließt seit 2002 mehrjährige Arbeitspläne mit kulturpolitischen Prioritäten für die Zusammenarbeit auf EU-Ebene. Darin werden konkrete Maßnahmen der Ratsvorsitze, der Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission verankert, wie EU-Expert:innengruppen, Studien und Veranstaltungen.
Der EU-Arbeitsplan für Kultur 2023-2026 fokussiert auf vier Prioritäten mit rund 20 Themen:
- Stärkung von Kulturakteur:innen: Status und Arbeitsbedingungen von Künstler:innen, künstlerische Freiheit, digitaler Wandel, ökologischer Wandel;
- Bedeutung von Kultur für die Gesellschaft: Demokratie und Beteiligung, Rolle von Bibliotheken, Kultur und Gesundheit, kulturelle Vielfalt im digitalen Umfeld;
- „Kultur für den Planeten“: Baukultur, Schutz des Kulturerbes in Hinblick auf Katastrophen und Klimawandel, Bekämpfung des illegalen Kulturgüterhandels;
- Kultur in den EU-Außenbeziehungen: Steuerung der EU-Strategie für internationale Kulturbeziehungen, Unterstützung der Ukraine, Kultur und Menschenrechte;
Aktuelle Maßnahmen:
- Status und Arbeitsbedingungen von Künstler:innen: Abschlussbericht der EU-Expert:innengruppe Mitte 2023, Diskussion der EU-Kulturminister:innen im November 2023
- Künstlerische Freiheit: Konferenz im Februar 2023, Schlussfolgerungen der EU:Kulturminister:innen im Mai 2023
- Kultur und nachhaltige Entwicklung: Abschlussbericht der EU-Expert:innengruppe im September 2022, EK-Bericht im Dezember 2022
EU-Expert:innengruppen
Seit 2008 werden im Rahmen des EU-Arbeitsplans für Kultur thematische Expert:innengruppen eingesetzt, die sich über Good Practice austauschen und gemeinsame Empfehlungen ausarbeiten. Die österreichischen Vertreter:innen werden vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport entsandt. Folgende Abschlussberichte wurden in den letzten Jahren veröffentlicht.
- Aviso Mitte 2023: Arbeitsbedingungen von Kunstschaffenden (Ö: Heidemarie Meissnitzer, Alexander Klingenbrunner)
- Kultur und nachhaltige Entwicklung (Ö: Aleksandra Widhofner)
- Kulturerbe und Klimaschutz (Ö: Prof. Christian Hanus, Hannah Leodolter)
- Mehrsprachigkeit und Übersetzungen (Ö: Jacqueline Csuss)
- Audiovisuelle Ko-Produktionen (Ö: Gabriele Kranzelbinder, Antonia Rahofer)
- Hochwertige Architektur und gebaute Umwelt für alle (Ö: Gerhard Jagersberger, Michael Roth)
- Gleichstellung von Geschlechtern (Ö: Heidemarie Meissnitzer, Pia Schölnberger)
- Kultur und soziale Inklusion (Ö: Barbara Stüwe-Eßl)
- Kulturtourismus (Ö: Helga Bauer)
- Kulturerbeberufe im Wandel (Ö: Renate Breuß)
- Verbreitung europäischer Filme (Ö: Stefan Hahn)
- Innovation und Unternehmergeist des Kultur- und Kreativsektors (Ö: Sylvia Amann, Doris Fröhlich)
- Interkultureller Dialog im Kontext der Migrations- und Flüchtlingskrise (Ö: Ivana Pilic, Aloisia Wörgetter)
- Audience development und Zugang zu Kultur durch digitale Medien (Ö: Paul Stepan)
- Förderung des Lesens im digitalen Umfeld (Ö: Gerald Leitner)
- Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit (Ö: Barbara Neundlinger)
- Innovative Finanzierungsinstrumente (Ö: Sylvia Amann, Doris Fröhlich)
- Artists' residencies (Ö: Annemarie Türk)
Dialog mit dem Kultursektor

Die Europäische Kommission führt die Dialogreihe "Voices of Culture" mit Vertreter:innen aus dem Kultursektor durch. Es finden laufend Workshops zu spezifischen Themen statt (öffentliche Aufrufe zur Interessensbekundung).
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport informiert laufend über aktuelle EU-Themen im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kultur Politik International.