EU-Arbeitsplan für Kultur 2019-2022

Unter österreichischem Ratsvorsitz wurde am 27. November 2018 der EU-Arbeitsplan für Kultur 2019-2022 verabschiedet, der folgende fünf Schwerpunktthemen mit rund vierzig Maßnahmen umfasst:
- Nachhaltigkeit des Kulturerbes
- Beitrag von Kultur zum Zusammenhalt in der Gesellschaft
- Unterstützung von Kultur- und Kreativschaffenden und europäischen Inhalten
- Gleichstellung der Geschlechter
- Internationale Kulturbeziehungen
Der Arbeitsplan wurde im Mai 2020 um zwei Maßnahmen zum Thema Kultur und nachhaltige Entwicklung ergänzt. Ende 2020 soll eine EU-ExpertInnengruppe eingesetzt werden, um sich über nationale Initiativen auszutauschen und die Europäische Kommission bei der Vorbereitung eines Aktionsplans (2022) zu unterstützen.
Weitere exemplarische Maßnahmen:
- Finanzierung und Innovation: Ministerdeklaration im April 2019, EK-Konferenz im Jänner 2020
- Geschlechtergleichstellung im Kulturbereich: EK-Bestandsaufnahme, Einrichtung einer EU-ExpertInnengruppe im September 2019 und Ratsschlussfolgerungen im Dezember 2020
- Baukultur: Einsetzung einer EU-ExpertInnengruppe im Februar 2020, Konferenz im Herbst 2021 und Ratsschlussfolgerungen im Mai 2022
- Qualitätsprinzipien für Restaurierung von Kulturerbe: Workshop im April 2019 und Peer-Learning Plattform 2019/2020
- Internationale Kulturbeziehungen der EU: Ratsschlussfolgerungen im April 2019, Generaldirektorentreffen im September 2020
EU-ExpertInnengruppen
Seit 2008 werden im Rahmen des EU-Arbeitsplans für Kultur thematische ExpertInnengruppen eingesetzt, damit sich die Mitgliedstaaten über nationale Initiativen austauschen und gemeinsame Empfehlungen ausarbeiten. Derzeit arbeiten folgende EU-ExpertInnengruppen, die österreichischen VertreterInnen wurden vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nominiert.
- Mehrspachigkeit und Übersetzungen (Ö: Jacqueline Csuss)
- Baukultur (Ö: Gerhard Jagersberger Michael Roth)
- Gleichstellung von Geschlechtern (Ö: Heidemarie Meissnitzer und Pia Schölnberger)
- Audiovisuelle Ko-Produktionen (Ö: Gabriele Kranzelbinder und Stefan Hahn)
Berichte von früheren EU-ExpertInnengruppen:
- Kultur und soziale Inklusion (Ö: Barbara Stüwe-Eßl)
- Kulturtourismus (Ö: Helga Bauer)
- Kulturerbeberufe im Wandel (Ö: Renate Breuß)
- Verbreitung Europäischer Filme (Ö: Stefan Hahn)
- Innovation und Unternehmergeist des Kultur- und Kreativsektors (Ö: Sylvia Amann und Doris Fröhlich)
- Interkultureller Dialog im Kontext der Migrations- und Flüchtlingskrise (Ö: Ivana Pilic und Aloisia Wörgetter)
- Audience development und Zugang zu Kultur durch digitale Medien (Ö: Paul Stepan)
- Förderung des Lesens im digitalen Umfeld (Ö: Gerald Leitner)
- Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit (Ö: Barbara Neundlinger)
- Innovative Finanzierungsinstrumente (Ö: Sylvia Amann und Doris Fröhlich)
- Artists' residencies (Ö: Annemarie Türk)
- Kulturelle Vielfalt und interkultureller Dialog (Ö: Anne Wiederhold)
- Export und Internationalisierung in der Kulturwirtschaft (Ö: Sylvia Amann)
- Kreative Partnerschaften (Ö: Barbara Neundlinger)
- Kultur- und Kreativwirtschaft in den EU-Strukturfonds (Ö: Veronika Ratzenböck)
- Zugang zur Kultur und Partizipation (Ö: Barbara Neundlinger)
- Mobilität von Künstlerinnen und Künstlern (Ö: Gabriele Gerbasits)
- Mobilität von Kunstsammlungen (Ö: Doris Karner)
Dialog mit dem Kultursektor

Die Europäische Kommission führt die Dialogreihe "Voices of Culture" zu spezifischen Themen mit ExpertInnen und europäischen Interessensverbänden aus dem Kultursektor durch. Des Weiteren findet alle zwei bis drei Jahre das "European Culture Forum" mit rund 1000 TeilnehmerInnen aus ganz Europa statt, zuletzt am 7. und 8. Dezember 2017 in Mailand.
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport informiert laufend über aktuelle EU-Themen im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kultur Politik International.