Midstream. New Ways of Audience Development

Koordinator: eipcp – European Institute for Progressive Cultural Policies (AT)
Mitorganisatoren:
  • Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (ES)
  • Latvian Centre for Contemporary Art – LCCA (LV)
Förderbereich : Kultur - große Projekte (bis 2.000.000 EUR)
Sparte: Bildende Kunst
Laufzeit: 01.09.2016 - 31.08.2018
EU-Zuschuss: € 200.000

Kurzbeschreibung:

Midstream versteht das Publikum selbst als Mitte der Produktion. In einem experimentellen Setting zielt das Projekt darauf ab, neue, hybride, „midstream“ Formen der Veröffentlichung zu erarbeiten. Schon der antike lateinische Gebrauch von medium legt eine emanzipatorische Bedeutung nahe: Das Medium als Mitte, als ein Bestreben zur Neuzusammensetzung, zur Veränderung und Neuerfindung der Produktion selbst. In diesem Sinn will Midstream eine neue Auffassung dessen entwickeln, was früher als „Publikum“ bezeichnet wurde: als die un/mittel/bare Mitte, als Strom, der durch die Mitte geht, als „midstream“.

Mehr Details:

Midstream Publishing legt den Fokus nicht auf das veröffentlichte Endprodukt, sondern nimmt eine umfassendere Perspektive ein: nämlich, dass Publishing einerseits von spezifischen sozialen Kontexten für Wissensproduktion und Kreativität ausgeht, andererseits auch selbst ständig solche Kontexte produziert. Es setzt einen Begriff der „Mitte“, der in verschiedenen Bereichen auftaucht: zwischen den Sprachen, als Translokalität und auch zwischen E-Publishing und Print-Publishing, die hier nicht als getrennte oder konkurrierende Möglichkeiten, sondern als kombinierter Prozess erscheinen.

Vor diesem Hintergrund entwickelt Midstream seine projektleitenden Fragen: Welche sind die zukünftigen Kommunikationsmittel der Kunstinstitutionen, Künstler und Künstlerinnen in Zeiten der anhaltenden Krise in Europa? Wie können wir von historischen Beispielen aus dem Publishing-Bereich lernen, oder von den vielen Ansätzen, die von der Buchproduktion im Kunstbereich über die Erfahrungen der Netzkultur bis hin zum Hybrid-Publishing der letzten Jahrzehnte reichen? Was folgt auf die Stagnation von alternativen Plattformen und Social- Media-Modellen wie diaspora* oder n-1.cc? Wie können neue Publikationspraktiken an die bestehenden Versuche anschließen, über das Netzwerkmodell hinauszugehen, auf dem Mainstream-Plattformen wie Facebook oder Twitter basieren? Welches Potenzial für eine grundlegende Veränderung der Kunstinstitution liegt in dieser neuen Perspektive auf das Publikum als „strömende Mitte“?

Midstream bearbeitet all diese Fragen in einem Mix aus diskursiven Veranstaltungen (Workshops, Seminare, Panels und Konferenzen), Archivrecherchen, Ausstellungen sowie einer breiten Palette an Experimenten der Veröffentlichung. Die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen profitiert von der großen Diversität der drei Kernorganisationen, sowohl hinsichtlich Größe als auch inhaltlicher Ausrichtung. Ausgehend von den drei Regionen mediterran (Hub Madrid), nordisch-baltisch (Hub Riga), mitteleuropäisch (Hub Wien) baut Midstream ein umfangreiches Netzwerk auf, das in weiterer Folge auch die Basis für ein Nachfolgeprojekt bilden soll, in dem viele der jetzt entwickelten Ansätze umgesetzt werden können.

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